Mongolian Walking oder der Ritt zum Wasserfall 

Sonntag, 27.8.2017

Statt Nordic Walking – wie sonst am Sonntag Morgen – machen wir zu 4. eine Wanderung zum Orkhon Wasserfall. Die anderen 4, Gerhild, Lisbeth, Regina und Heinrich haben es bevorzugt die Strecke zu reiten.

Aber der Reihe nach:

Begonnen hat unser Tag – nach dem Frühstück –  mit dem Melken von Yak Kühen, jeder der wollt durfte sich in dieser Fertigkeit üben.

Man hat sicher besonders geduldige Tiere für uns ausgesucht.

So eine Yak Kuh gibt 2 Liter Mich am Tag (mit einem Fettghalt von 12% ) und die Nomaden teilen sich die Milch mit den Kälbern.  Die Prozedur dazu ist recht interessant: Die Kälber waren über Nacht in einem Pferch (sonst wäre die Milch schon weg!) und es wird jeweils ein Kalb herausgelassen, das sofort zu seiner Mutter läuft und zu trinken beginnt. Nach kurzer Zeit wird das Kalb ein Stück weg angeleint und die Mutterkuh gemolken. Es wird aber nicht alle Milch gemolken sondern das Kalb wieder frei gelassen und das trinkt dann fertig.

Wir, die „Mongolian Walker“ sind den Orkhon entlang die 6 Kilometer bis zm Wasserfall gewandert und haben dort auf unsere Reiter, die später aufgebrochen sind, gewartet.

Der Fluß hat sich in die Basaltdecke, die das ganze Tal bedeckt, gegraben und man sieht an der Gesteinsschichtung dass es mehrere Ausbrüche gegeben hat. Massive Basaltschichten wechseln sich mit Ascheschichten ab und geben einen guten Eindruck des zeitlichen Ablaufs.

Selbst nach 90 Millionen Jahren ragen noch immer Basaltkronen aus der Steppe.


Der Wasserfall selbst ist für Alpenbewohner nicht der grosse Hit. Aber er liegt schön und bei dem strahlenden Wetter – das wir auch heute wieder haben – leuchtet alles ringsum.


Am Nachmittag zeigt uns unsere Gastfamilie wie Milchschnaps gebrannt wird. Ausgangsstoff sind vergorene Stutenmilch und Joghurt und die Brennanlage ist verblüffend simpel, aber sie funktioniert recht gut.

Für mich ist dieser Schnaps nichts, ich stehe ja mit vergorenen Milchprodukten generell auf Kriegsfuss.
Als Abendessen gab es auf mongolisch zubereitetetes Schaffleisch. Dazu werden glühende Steine, Schaffleisch und Gemüse in einen grossen Wok geschichtet, mit etwas Suppe aufgegossen und dann gedünstet. Gedünstetes Grillfleisch oder gegrilltes Dunstfleisch könnte man dazu sagen. Ich habe mich für diesen Abend an unsere Vegetarerin angeschlossen, aber allen Anderen hat es vorzüglich geschmeckt.

LG L&G&G


Kommentare

Eine Antwort zu „Mongolian Walking oder der Ritt zum Wasserfall “

  1. Avatar von roswitha müller
    roswitha müller

    danke für deinen immer vorzüglichen Bericht/Erklärungen zu den Fotos, Günther. Sooo fremdartig und irgendwie verlangsamt sich die Zeit gefühlsmäßig schon im Lesen eurer Abenteuer. Da verschwinden die vielen Kilometer, die ihr zurücklegt …… ich bin ja schon sehr neugierig, was du erzählen wirst über Feinstoffliches , jenseits des direkt Sichtbaren…. liebe Grüße von Roswitha