Von der Loire an die Saône oder Von den Gehirnamputierten

Mit dem südlichsten Punkt habe ich heute morgen auch das Loire-Tal –  dem ich jetzt gute 750 km gefolgt bin – verlassen. Dem Begleitkanal folgend bin ich jetzt in Chagny an der Saône gelandet. 

Nachdem es bis zum frühen Nachmittag mit dem Kanal leicht bergauf ging drehten die Schleusen plötzlich um, statt bergauf ging es nun bergab ins Saône-Tal 

Eine Wasserscheide.  Ich bin gespannt wie es bis zum Rhein weiter geht – den sollte ich so in 3 Tagen erreichen. 

Das klingt jetzt seinem entspannten Sonntag, nur ganz so entspannt war es dann doch nicht. 

Die Planer diese Strecke haben beschlossen den Radweg nicht einfach am Kanal entlang zu führen, sondern ihn öfters mal durch die benachbarte Hügellandschaft zu führen.

 Das ist im Prinzip ja gut (wird ja sonst wirklich fad), leider sind dabei aber einige wirklich anstrengende Strecken mit auf dem Routenplan gelandet. 

Der erste Umweg ging ja noch, den 2. Umweg habe ich ausgelassen und der 3. führte dann steil bergauf durch eine mehr als 150 Meter höher liegende Hügellandschaft – zur Abrundung mit ein paar steilen Einschnitten – die meisten Bergauf-Strecken nur im 1. Gang machbar und dann gleich wieder steil bergab, dass die Bremsen nur so glühen. 

Das muss für einen Transeuropa Fluss-Radweg nun wirklich nicht sein.
Mit auslösend für meinen Grant ist auch dass mich – auf diesem letzten Umweg ein wahnsinniger Motorradfahrer fast abgeschossen hätte. 

Mit Vollgas eine nicht einsehbare Linkskurve schneiden kann ja wohl nur ein gehirnamputierter Organspender. Gott sei Dank war sein Motorrad so laut dass ich mich eh‘ schon ganz an den Wegrand verdrückt hatte. 
Das mit den lauten Mopeds und Motorrädern ist hier (im Nordosten von Frankreich) ein richtiger Volkssport und geht (zumindest am Wochenende)  bis spät in die Nacht. 

Der Sommer meint es inzwischen auch recht gut – 34° im Schatten,  am Asphalt >40° –  aber da geht es in Wien ja auch nicht besser. Mein Wasserverbrauch hat sich jedenfalls mehr als verdoppelt. (Ihr wisst ja,  daß das mit Bierchen und Espresso’s gekoppelt ist.)

Tagesstatistik

Start: Digoin 
Ziel:  Chagny
Tageskilometer:  107 km
Aufwärts: 631 m
Abwärts:  628 m

Gesamtkilometer:      2.210 km
Gesamthöhenmeter:  12.042 m 

Erforderliche Tageskilometer: 79 km
(um Bregenz am Montag, 19. Juni abends zu erreichen)  

ACHTUNG : Neues Ziel ist Bregenz (mit Wechsel vom EuroVelo6 zum Bodensee Radweg) 

Werkstattbericht 

  • Mittwoch,, 24.5.17  Befestigung hinterer Kotflügel nachgezogen,,,,,, ogen. 
  • Sonntag, 28.5.17 Befestigung linker Z-Träger gebrochen. Mit Kabelbinder befestigt. 
  • Mittwoch, 31.5.17 Kette geölt. (Wie immer nach Regentagem).
  • Freitag, 2.6.17 Schraube am rechten Z-Träger wieder befestigt. 
  • Sonntag, 4.6.17 Hintere Bremsbeläge gereinigt (Schleifgeräusche am Hinterrad) Wie immer nutzen sich die Beläge ungleich ab. Rechtzeitiger Links – Rechts Wechsel  könnte die Lebensdauer der Beläge deutlich erhöhen. 
  • Freitag, 9.6.17 Hintere Bremsbeläge gewechselt
  • Samstag, 10.6.17 2.000er Inspektion: keine Beanstandungen. 

Kommentare

4 Antworten zu „Von der Loire an die Saône oder Von den Gehirnamputierten“

  1. wie immer – schöne Fotos und interessante Berichte. DANKE !
    Läßt du Zürich aus ? Oder machst du einen „Abstecher“ zum Bodensee und dann zurück in die Schweiz ?

    1. Ich treffe mich dort mit Lisbeth, die kommt mit dem Autoreisezug nach Feldkirch.

  2. Hallo Gerhard, mit Vergnügen lese ich immer deine Kommentare – und muss ja gar nicht selbst fahren. Kannst du die >40 ° nur mit Bier oder auch im Fluss wegzischen? Die Mauer schaut an diesen Stellen eher hinderlich aus, wie ist das sonst? Weiterhin viel Vergnügen!

    1. Hallo Maria,

      nur Bier ? was aber kein Schaden ist.
      Hier wird zwar viel gefischt (zumindest werden die Köder gebadet) aber ich habe noch niemanden im Wasser gesehen. Die Kanäle sind eigentlich stehende Gewässer und eher grausig.
      Die Flüsse haben kaum Gefälle und ähnliche Wasserqualität.

      Grüße aus dem Franzosenland
      Gerhard