Von Pannen, gastfreundlichen Mongolen und roten Klippen

Donnerstag, 24.8.2017

Ihr habt sicher schon bemerkt das die Berichte nun schon ein wenig Nachhinken. Wir haben nur von Zeit zu Zeit in einer größeren Stadt Internetzugang und ich bringe dann immer nur 2 Berichte auf die Reise. Vielleicht sind wir schon zurück bis die letzten Tage online gehen, aber das stört ja nicht sonderlich, oder? 

Vom südlichsten Punkt unserer Reise geht es heute zurück nach Nordosten . Wir sind jetzt aber ein gutes Stück weiter westlich und werden erst gegen Ende der Reise wieder nach Osten zurückkommen.

Unser Ziel ist das Mongolia Gobi Camp nahe Bayanzag, den roten Klippen.
Die Fahrt geht durch die Südgobi und als erstes queren wir die letzten Ausläufer der Westlichen Schönheit. Das ist uns noch gut gelungen, aber gleich danach hat die Bremsleitung den Geist aufgegeben und Boyaa sein Werkzeug ausgepackt. Das zweite Fahrzeug hat unser Unglück nicht bemerkt und fährt vorne weg.
Als unser Fahrzeug wieder flott ist fahren wir weiter und versuchen das andere Auto telefonisch zu erreichen.
Wir machen einen Halt nahe des Arts Bogd Gebirges wo Bernstein, Bergkristalle und Halbedelsteine an einem Verkaufstand an der Piste feilgeboten werden. Unsere Kollegen waren hier, sind aber schon weitergefahren …

Mit dem Funkgerät erreichen wir den zweiten Wagen nicht, unser Fahrer hat kein D-Netztelefon das als einziges in dieser Region funktioniert und deshalb fahren wir zur nächsten Nomadenjurte – die haben ganz sicher solche Telefone.

Das 80-jährige Familienoberhaupt bietet uns Milchtee und Kamelkäse an. Sie ist Mutter von 12 Kindern und 50 Enkeln. Die Familie besitzt 2000 Stück Vieh, darunter 40 Kamele, 80 Pferde – davon mehrere preisgekrönte – sowie Kühe, Schafe und Ziegen.

Unsere Köchin und die Fahrer tragen die Küchenausrüstung inklusive Gaskocher in die Jurte der Nomadenfamilie. Wir essen in der Jurte zu Mittag. In der Zwischenzeit  ist auch eine Nichte der Gastgeberin eingetroffen, die nach Kalifornien ausgewandert ist, und uns Gesellschaft leistet. Ein Familientreffen steht an und es werden zwei Schafe geschlachtet um für das Fest in zwei Tagen genügend Fleisch zur Verfügung zu haben.

Zur Abreise gießt unsere Gastgeberin Milch auf die Räder und die Einstiege. Diese Zeremonie soll uns Glück auf unserer Reise bringen.

Man stelle sich mal die umgekehrte Situation vor: eine mongolische Reisegruppe klopft bei einem Salzburger Bauernhof an und will telefonieren………

Nach einer halben Stunde kommt auch unser zweites Fahrzeug und es geht weiter Richtung Bulgan wo wir wie fast alle Touristen in das einzige Internetkaffe der Gegend, eine Kaffejurte stürmen.

Eine Verbindung zu bekommen ist bei der großen Anzahl der Kommunikationsbedürftigen gar nicht so einfach, aber mit der Zeit kommen alle ins Netz.
Die Blogbeiträge der letzten 2 Tage schicken wir von hier auch erfolgreich auf die Reise.

Wir stocken unsere Lebensmittel und Getränkevorräte im Ort auf und fahren die kurze Strecke zum Camp am Rande des „Roten Canyons„.

Ein wenig Folklore gibt es auch hier für uns.
Die beiden jungen Herren sind beeindruckend gut!

Das ist der übliche Ladesalat, wenn es Strom nur im Restaurant und nur am Abend gibt.

Der Canyon ist die Fundstätte von Saurierknochen und vor allem berühmt für die Sauriereierfunde durch Roy C. Andrews (Expedition 1921-1922).
Die Funde dieser extrem aufwändigen Expedition kann man heute in New York bewundern.

Mehr zum Roten Canyon gibt es dann morgen.
LG L&G&G